Wie füge ich einen Marktpreis mittels Preivorlage hinzu?

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mit Hilfe von Projektvorlagen verschiedene Vergütungssysteme oder Strompreisentwicklungen erfassen können.

Es gibt drei verschiedene Modelle für Preisvorlagen:

  1. Einfach: Ein konstanter Preis über die gesamte Zeit.
  2. Seriell: Eine variable Strompreiskurve oder ein fixer Einspeisetarif dessen Höhe von der Inbetriebnahme der Anlage abhängig ist.
  3. Matrix: Ein Tarif dessen Höhe von der Inbetriebnahme der Anlage und der installierten Leistung oder der Produktion der Anlage abhängig ist.

Um eine Preisvorlage anzulegen, gehen Sie ins Detail eines Erlöses und wählen im Inputfeld Wert «Projektvorlage» an und klicken im nächsten Feld auf «Neue Vorlage hinzufügen».

Einfach

Wenn Sie «Einfach» wählen können Sie den Treiber bestimmen (z.B. Produktion) und einen Tarif erfassen, der konstant über die gesamte Laufzeit des Erlöses gilt. Das gleiche Ergebnis erhalten Sie, wenn Sie direkt im Erlös den Treiber wählen und den entsprechenden Tarif erfassen.

Seriell

Wählen Sie «Seriell» an, wenn Sie entweder eine variable Strompreiskurve oder einen fixen Einspeisetarif, der vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage abhängt erfassen möchten.

  1. Wählen Sie den Treiber (z.B. Produktion)
  2. Beim Inputfeld Referenzpunkt können Sie zwischen zwei Möglichkeiten wählen:
  • Bei «Produktionsbeginn der Anlage» gilt der Preis welcher in der Periode erfasst wurde in der die Anlage ans Netz geht. Dieser gilt konstant über die gesamte Zeit (resp. von Start bis Ende des Erlöses in welchem diese Preisvorlage zugewiesen wurde). Mögliche Anwendung: Erfassung eines Einspeisetarifs, dessen Höhe davon abhängt, wann die Inbetriebnahme der Anlage ist.

Beispiel: Im Screenshot unten bedeutet dies, dass Anlagen die zwischen August 2014 und Dezember 2015 ans Netz gehen, über die gesamte Laufzeit der Einspeisevergütung einen Tarif von 89 EUR / MWh erhalten, Anlagen die zwischen Januar 2016 und März 2016 ans Netz gehen erhalten 87.93 EUR / MWh und Anlagen nach April 2016 erhalten 86.88 EUR / MWh.

  • Wird «Datumsintervall» gewählt, gilt der erfasste Tarif jeweils in der entsprechenden Periode. Mögliche Anwendung: Erfassung einer Strompreisstudie.

Beispiel: Die folgende Erfassung ist so zu interpretieren, dass der produzierte Strom im Jahr 2017 zu einem Tarif von 41 EUR / MWh verkauft werden kann, im Jahr 2018 für 42 EUR / MWh, usw.

  1. Im Inputfeld Segmente können Sie Zeitperioden erfassen und den dazugehörigen Tarif definieren. Durch «Hinzufügen» können Sie so viele Segmente hinzufügen wie Sie wünschen. Drücken Sie auf das Feld «Anlegen» um die Vorlage zu speichern.

Matrix

  1. Wenn Sie als Modell «Matrix» wählen, können Sie einen Tarif dessen Höhe von der Inbetriebnahme der Anlage und der installierten Leistung oder der Produktion der Anlage abhängt erfassen.
  1. Im Inputfeld Spaltentreiber kann zwischen «Produktion» und «Leistung» ausgewählt werden. Der Spaltentreiber beschreibt die horizontale Achse der Matrix.

* Beispiel: Wählen Sie «Leistung» als Spaltentreiber ist die Vergütung von der Leistung der Anlage abhängig. In unserem Beispiel bedeutet dies, dass Anlagen abhängig von Ihrer Leistung eine andere Vergütung erhalten: ≤ 10 kW, 10-30 kW, 30-100 kW, 100 – 1’000 kW und > 1’000 kW. Beispiele für diese Anwendungsform: EEG Deutschland 2014, KEV Schweiz.

  1. Im Spaltenmodus können Sie zwischen «Gewichtet» und «Intervall» wählen:

* Beispiel «Gewichtet»: Eine Anlage mit 30 kW Leistung erhält für die ersten 10 kW einen Tarif von 53,3 ct./kWh und für die restlichen 20 kW einen Tarif von 44,3 ct./kWh. Die Vergütung beträgt somit 47,3 ct./kWh ([10 kW x 53,3 ct./kWh + 20 kW x 44,3 ct./kWh] / 30 kW).

  • Beispiel «Intervall»: Jede Anlage erhält jeweils den im Interval geltenden Tarif:Eine Anlage mit 10 kW erhält 53,3 ct./kWhEine Anlage mit 25 kW erhält 44,3 ct./kWhEine Anlage mit 50 kW erhält 41,8 ct./kWhEine Anlage mit 200 kW erhält 40,2 ct./kWhusw.
  1. Der Input Referenzpunkt gilt analog zum Modell «Seriell».

Anwendungsbeispiele

Beispiel 1: Ein fixer Einspeisetarif ist abhängig von der installierten Leistung und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage (bspw. Einspeisetarif für Photovoltaik in der Schweiz)

  • Referenzpunkt «Produktionsbeginn der Anlage»: Dieser Input bedeutet, dass der Tarif abhängig vom Inbetriebnahmedatum der Anlage ist (wird in den Zeilen definiert).
  • Spaltentreiber «Leistung»: Dieser Input bedeutet, dass der Tarif abhängig von der installierten Leistung ist (wird in den Spalten definiert).
  • Spaltenmodus «Gewichtet»: Dieser Input bedeutet, dass der Leistungsabhängige Tarif gewichtet wird. In unserem Beispiel heisst das, dass die ersten 10 kW zum Tarif der in der ersten Spalte erfasst wurde vergütet wird, die nächsten 20 kW zum Tarif in der zweiten Spalte, usw.
  • Nehmen wir an, wir haben eine Anlage mit 30 kW Leistung die im Januar 2017 ans Netz geht. Diese erhält nun für die ersten 10 kW einen Tarif von 42,7 ct./kWh und für die restlichen 20 kW einen Tarif von 40,0 ct./kWh. Die Vergütung beträgt somit 40,9 ct./kWh ([10 kW x 42,7 ct./kWh + 20 kW x 40,0 ct./kWh] / 30 kW).

Beispiel 2: Ein variabler Einspeisetarif ist abhängig von der installierten Leistung

  • Referenzpunkt «Datumsintervall»: Dieser Input bedeutet, dass der Tarif über die Zeit variabel ist. Das heisst in unserem Beispiel, dass für das Jahr 2016 die in der ersten Zeile definierten Tarife gelten und fürs Jahr 2017 die aus der zweiten Zeile, usw.
  • Spaltentreiber «Leistung»: Dieser Input bedeutet, dass der Tarif abhängig von der installierten Leistung ist (wird in den Spalten definiert)
  • Spaltenmodus «Intervall»: Dieser Input bedeutet, dass Anlagen bis zu einer Leistung von 10 kW die Tarife aus der ersten Spalte erhalten, Anlagen mit 10 – 30 kW die Tarife aus der zweiten Spalte, usw.
  • Nehmen wir an, wir haben eine Anlage mit 30 kW Leistung. Für diese können wir den produzierten Strom im Jahre 2016 zu einem Tarif von 44,3 EUR / MWh verkaufen, im Jahr 2017 für 40,0 EUR / MWh usw.