Der EU-Beitritt von Serbien rückt näher: Bereits 2025 könnte das Land in den Kreis der Europäischen Union aufgenommen werden. So verkündete es EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn im Februar 2018 bei seiner Vorstellung der neuen Westbalkan-Strategie. Bei zügigen Reformfortschritten in Serbien sei dieses Datum machbar, wenngleich ambitioniert, sagte Hahn im EU-Parlament in Straßburg. Zugleich bekräftigte er, dass die Kriterien für einen Beitritt nicht gelockert werden: Qualität gehe vor Geschwindigkeit. Beobachter werten dieses Statement als klares Bekenntnis: Die Fehler vorheriger Beitrittsrunden sollen sich nicht wiederholen. Doch in Serbien scheint diese Gefahr ohnehin gering, gilt doch der Westbalkanstaat als „Musterschüler“ unter den Beitrittskandidaten.
Schon jetzt sind Unternehmen aus der EU die größten Investoren im Westbalkan: Die Europäische Kommission beziffert das Volumen an Ausländischen Direktinvestitionen (ADI) in der Region mit über 10 Mrd. Euro in den vergangenen fünf Jahren1. Laut einem Bericht des Europäischen Parlaments2 kamen im ersten Halbjahr 2017 knapp 85 Prozent der ADI in Serbien aus der EU.
Sprung nach vorne im Weltbank-Ranking
Dass die Möglichkeiten für Geschäftsbeziehungen und Markteintritt in Serbien sich seit Jahren kontinuierlich verbessern, spiegelt der „Ease of Doing Business“-Bericht der Weltbank wider: Innerhalb von fünf Jahren kletterte Serbien im internationalen Ranking um 50 Plätze nach oben3 und belegt aktuell Platz 434 – vor Ländern wie Ungarn, Bulgarien und Kroatien.
Auch Aliquantum Energy sieht großes Potenzial
Business-Experte Erik Schäfer hat in verschiedenen Ländern Unternehmen gegründet. Für ihn untermauern die Zahlen das gute Investitionsklima in Serbien. Mit der Firma Aliquantum Energy hat er das große Potenzial der Region erkannt. Als Balkan-Kenner rät er Investoren, die aktuell günstigen Renditemöglichkeiten zu nutzen: «Sobald Serbien Mitglied der EU ist, verliert das Land seinen Rendite-Vorsprung.»
Attraktive Möglichkeiten bieten die Flusswasserkraftwerke von Aliquantum Energy in Serbien, sagt Schäfer: «In der Region warten rund 60 Prozent des wirtschaftlich nutzbaren Wasserkraftpotenzials auf Investoren – solche vielversprechenden Projektmöglichkeiten sind in europäischen Ländern sehr selten.»
Bildnachweis: Aliquantum
Autorin
Sonja Strahl ist selbstständige Texterin für Journalismus und PR. Gemeinsam mit ihrem Mann Gordon K. Strahl betreibt sie das Textbüro Strahl. Zuvor hat Sonja Strahl lange Jahre als Redakteurin in einem weltweit führenden Fachverlag für Außenwirtschaft gearbeitet. Dort war sie unter anderem verantwortlich für Länderberichte über Einfuhrformalitäten in Drittstaaten in der „Market Access Database“ der Europäischen Kommission. www.strahl-texte.de
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Quellenangabe
1Europäische Kommission, A credible enlargement perspective for and enhanced EU engagement with the western balkans
2Europäisches Parlament, «Serbia’s cooperation with China, the European Union, Russia and the United States of America», 2017
3Trading Ecnomics, Ease of doing business in Serbia
4Doing Business, Serbia
