Die französische Photovoltaik‑Branche zeigt sich konkurrenzfähig

Tags: France SolarPV

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Am 7. März 2019 hat die unabhängige französische Energiebehörde CRE (Commission de Régulation de l‘Énergie) einen vielversprechenden Bericht veröffentlicht, der auf eine positive Kostenentwicklung für mittlere bis großflächige PV-Anlagen in Frankreich hinweist.

Der Bericht stellt fest, dass sich sowohl die Investitionsausgaben, als auch die Betriebskosten inklusive den fixen Steuern bei PV-Anlagen mit einer Nennleistung von 100 kW bis 30 MW im Zuge der letzten drei Jahre reduziert haben. So sind die Investitionsausgaben innerhalb von 3 Jahren um 32 % gesunken (siehe Abbildung 1).

In erster Linie wegen der sinkenden Preise der Ausrüstung, denn Solarmodule werden immer günstiger. Da sie allein zwischen 29 % und 44 % der Investitionsausgaben ausmachen, hat sich der weltweite Preissturz, der vor allem den Produkten asiatischer Hersteller zu verdanken ist, äußerst positiv auf großflächige PV‑Anlagen in Frankreich ausgewirkt. Die CRE beziffert die Investitionsausgaben derzeit mit 600 €/kWp bei den günstigsten, mit 1.100 €/kWp bei den teuersten Anlagen (siehe Abbildung 2).

Dabei belaufen sich die Investitionskosten für die PV-Module und die Wechselrichter auf 80% der gesamten Installationskosten. Die restlichen Kosten werden zu je ca. 10% durch den Netzanschluss sowie die Projektentwicklung und weitere Nebenkosten verursacht (Siehe Abbildung 3).

Die CRE stellt für diesen Zeitraum auch einen Rückgang der Betriebskosten fest. Die Branche zählt mehr Fachleute und diese sind besser ausgebildet – angefangen bei den Installateuren bis hin zu den Versicherern. Damit einher geht eine Optimierung der für Betrieb, Instandhaltung und Verwaltung der Anlagen entwickelten Verfahren und Systeme. Die durchschnittlichen laufenden Kosten liegen derzeit unter 20 €/kWp jährlich, d. h. sie sind im Laufe der letzten drei Jahre um 27 % gesunken (siehe Abbildung 4).

Die CRE verweist in diesem Zusammenhang auf beträchtliche Skaleneffekte, die sich positiv auf alle Kosten auswirken – fixe Steuern ausgenommen. Tatsächlich ist mit zunehmendem Umfang eine Kostenreduzierung in entsprechender Höhe festzustellen. So sind Freilandanlagen mit Nennleistungen zwischen 17 und 30 MW am kostengünstigsten. Während sich die Produktionskosten von Anlagen mittlerer Größe auf 62 bis 99 €/MWh belaufen, sinken die Kosten der im Rahmen der Studie untersuchten großflächigen Anlagen auf bis zu 48 €/MWh. Im Vergleich mit anderen angrenzenden Ländern sind diese Preise durchaus konkurrenzfähig. In Deutschland beispielsweise lagen die Preise im Vorjahr zwischen 40 und 70 €/MWh.

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Der Bericht der französischen Energiebehörde zeigt außerdem, dass keine maßgeblichen regionalen Unterschiede im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit bestehen. Während die südlichen Regionen wetterbedingt mit höheren Produktionsleistungen rechnen können, profitieren Erzeuger im Norden von Zuschüssen für Anlagen in Gewerbegebieten. So ergibt sich eine ausgeglichene Erfolgsquote für Projekte im Norden und Süden (siehe Abbildung 5).

Der Skaleneffekt wird laut CRE weitere Kostenreduzierungen im Zuge der erweiterten Ausschreibungen für Anlagen mit Leistungen zwischen 30 und 100 MW erlauben. Die französische Energiebehörde geht davon aus, dass es in diesem Rahmen möglich sein wird, wettbewerbsfähige Projekte auch ohne Unterstützung der öffentlichen Hand zu realisieren. Sie empfiehlt darüber hinaus, Förderverträge auf die gesamte Lebensdauer einer Anlage auszudehnen, um die Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen, die derzeit unterschätzte werde, insgesamt besser einschätzen zu können.

Ende 2018 stellten PV-Anlagen eine installierte Nennleistung von 8,4 GW bereit, d. h. 2,1 % des Stromverbrauchs in Frankreich. Da eine Vielzahl an Vergabeverfahren bereits in den letzten Jahren eingeleitet wurde, wird der Bestand in 2019 und 2020 schnell wachsen.

Quelle: Commission de régulation de l’énergie, Coûts et rentabilités du grand photovoltaïque en métropole continentale

Autor:

greenmatch AG

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