Weniger Wind, mehr Sonne: Die Trends bei der deutschen EEG-Förderung im Jahr 2020

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Die Ausnahme im Dezember bestätigt die Regel: 2020 wurden in Deutschland deutlich weniger Windenergieanlagen gefördert, als es möglich gewesen wäre. Es gingen schlicht zu wenig Gebote für die ausgeschriebenen Volumen ein. Mit total rund 2.7 Gigawatt bleibt die Windenergie aber Spitzenreiter, was die Energieproduktion aus neu geförderten Anlagen angeht.

Stagnation bei der Windenergie

 

«Die Unterzeichnung beim Wind ist keine Überraschung», urteilt Tobias Bitterli, CPO von Greenmatch. Es sei schon länger absehbar, dass nicht genügend Genehmigungen für die Realisierung von Windprojekten vorlägen. Während die Vorrangzonen für Windenergie weitgehend zugebaut seien, gäbe es bei der Umsetzung neuer Projekte immer wieder Probleme mit dem Vogel- und Artenschutz. «Unter diesen Voraussetzungen waren insbesondere die kombinierten Ausschreibungen von Wind und Photovoltaik zwecklos», so Bitterli. Ausbaubedarf in Sachen Windenergie besteht vor allem im Süden Deutschlands, wo bisher vergleichsweise wenige Anlagen realisiert werden konnten, gleichzeitig aber der Energieverbrauch besonders hoch ist. «Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, braucht es hier eine Trendwende», so Bitterli weiter.

Beteiligung von Gemeinden an Windenergie

Mit der Verabschiedung der Erneuerung des EEG hat der Bundestag im Dezember 2020 versucht, entsprechende Signale zu senden. Die Widerstände in der Bevölkerung sollen abgebaut werden, in dem die Gemeinden an den Erträgen aus Anlagen beteiligt werden. Die Novelle des EEG geht von einer Erhöhung der Windkraft in Deutschland auf insgesamt 71 Gigawatt bis 2030 aus, was einem Zuwachs von über 30 Prozent entspricht.

Ambitionierter Wachstumspfad bei der Photovoltaik

Im selben Zeitraum auf 100 Gigawatt fast verdoppelt werden soll die Solarenergie. Im Gegensatz zum Wind waren die entsprechenden Kontingente im Jahr 2020 deutlich überzeichnet. Es konnten jeweils nur ein Teil der Eingaben berücksichtigt und gefördert werden. Mit einem deutlich höheren Wachstum von 4.6 bis 5.6 Gigawatt jährlich möchte die Politik in den kommenden Jahren das Potential im Bereich Photovoltaik nun besser nutzen. «Die neuen Ausschreibungs-Kontingente im Bereich Photovoltaik sind ein Ansporn. Der definierte Wachstumspfad ist aber auch angebracht, wenn man sich die EU-Ziele vor Augen führt», so Bitterli. Dass das neue Gesetz die Belastung des Eigenverbrauchs für kleine Anlagen bis 30 Megawattstunden im Jahr aufhebt, beurteilt er als sehr positiv, weniger gut sei hingegen die vorgesehene Regelung für Photovoltaik-Dachanlagen ab 300 Kilowatt, welche teilweise mit deutlichen finanziellen Einbussen rechnen müssten.

Zuschlagspreise bleiben konstant

Grafik mit den Zuschlagswerten für PV und Wind Onshore 

Bei den Zuschlagspreisen lassen sich von Ausschreibung zu Ausschreibung leichte Bewegungen ausmachen, insgesamt bleibt die Preisspanne aber konstant. Beim Wind führte die Überzeichnung im Dezember 2020 zu einer Reduktion des Maximalpreises von 6.20 auf 6.07 Cent. Die maximalen Zuschlagspreise für die Photovoltaik bewegten sich zwischen 5.21 und 5.48 Cents.

Was wird das Jahr 2021 für die erneuerbaren Energien bringen? Das greenmatch-Team blickt gespannt in die Zukunft und wird Sie wie gewohnt über die weiteren Entwicklungen und beispielsweise die Ausschreibungsergebnisse im Jahr 2021 laufend informieren.

Autor:

Claudio Miozzari

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